Nachdem die Adventure-Fangemeinde im Jahre 1989 von Lucas Arts – damals noch Lucasfilm Games – mit dem Spiel zum dritten Indiana Jones Film beglückt wurde, hatten viele schon die Befürchtung, auf Grund der ungewissen Zukunft der Filmreihe sobald kein neues Indiana Jones Adventure unter den Mauszeiger zu bekomen. Diese Befürchtung sollte sich, glücklicherweise, als unbegründet erweisen.


Entwickler: Lucas Arts – Spieledesigner: Hal Barwood – Erschienen: 1992


Als 1992 dann „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“ veröffentlicht wurde, war die Freude entsprechend groß! Wiedereinmal war das bewährte SCUMM-System mit von der Partie und sorgte für die gewohnt komfortable Bedienung. Optisch glänzte das Spiel mit allerfeinster 256-Farben VGA-Grafik. Die Ohren des Spielers wurden, eine entsprechende Soundkarte vorrausgesetzt, mit atmosphärischen Roland-Klängen umschmeichelt.

Indy musste sich im Spiel, wie der Titel schon dezent andeutete, mit dem Schicksal von Atlantis befassen. Hierzu bekam er tatkräftige Unterstützung von seiner alten Freundin Sophia, welche sich teilweise auch vom Spieler steuern ließ. Zudem konnte man sich nach einer Weile für einen von 3 alternativen Lösungswegen entscheiden, welche größtenteils unterschiedliche Puzzles boten und so den Reiz, das Spiel ein weiteres Mal in Angriff zu nehmen, beträchtlich erhöhten. Eine weitere Neuerung stellte der spielbare Vorspann dar.

Die Geschichte des Spiels führte Indy zu so exotischen Orten wie Island, Algerien, Monte Carlo oder, selbstverständlich, Atlantis. Auf dieser Reise hatte der Spieler jede Menge kniffliger Rätsel zu lösen, die teilweise ganz schön das Denkorgan zum Dampfen brachten. So musste man ausgedehnte Tauschgeschäfte, verschachtelte Dialogpuzzles sowie nervenzerreißende Verfolgungsjagden bewältigen. Als Gegner dienten wieder einmal die Nazis, insbesondere Agent Klaus Kerner und Professor Übermann, dessen besonderes Interesse dem Metall Orichalcum galt, welches er in Atlantis zu finden hoffte und für Kriegszwecke einsetzen wollte.

Besondere Erwähnung sollte auch der im Spiel enthaltene Dialog des Plato finden, welcher des öfteren zur Puzzlelösung herangezogen werden musste.
Obwohl das Spiel eine eher ernstere Story bot, fehlten doch nicht die komischen Momente, wie z.B. die Notwendigkeit, sich als Gespenst zu verkleiden, um von einem Sammler einen wichtigen Gegenstand zu erhalten, oder Indys Spruch: „Ich verkaufe diese schönen Lederjacken …“
Nachdem das Spiel seinen Siegeszug durch die Festplatten der Adventure-Liebhaber angetreten hatte, erschien 1994 noch die CD-ROM Version, welche durchgehende Sprachausgabe – leider ohne Harrison Ford – sowie verbesserte Soundeffekte bot.

Ein würdiges Mitglied der Ruhmeshalle der PC-Klassiker. Der Titel ist es auch heute noch wert, dank seiner überaus interessanten Story, dem hervorragendem Gameplay und der dichten Atmosphäre, für ein oder zwei vergnügliche Wochenenden entstaubt zu werden!