Was ich denn vorhabe zu studieren, jetzt nachdem das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg geschafft wäre, fragt mich höflich die Sachbearbeiterin in der Vermittlungsabteilung, Zimmer 1038. Ihr Büro im Jobcenter teilt sie mit einem deutlich jüngeren Mann, dessen Blick vor dem Bildschirm seines Monitors erstarrt, als ich ihr darauf antworte: „Ja, also entweder Philosophie und Kulturwissenschaften. Oder Geschichtswissenschaften, vielleicht auch Soziologie. Ich habe mich noch nicht entschieden, aber …“ Weiter komme ich nicht. Sie unterbricht meine ehrliche Antwort mit einer wahrscheinlich ebenso ehrlichen Bemerkung: „Philosophie? Na, das sollten sie sich aber nochmal gründlich überlegen.“



Das deutsche Bildungssystem wird oft dafür kritisiert, wenig durchlässig zu sein und die Kinder schon zu früh voneinander zu trennen. Verschiedene Studien haben festgestellt, dass „Bildungserfolg“ zudem oft vom familiären Hintergrund abhängig ist. Das japanische Schulsystem hingegen wird eher dafür kritisiert, dass den Kindern zu viel Leistung abverlangt wird und zu wenig Wert auf individuelles Lernen und Fördern gelegt wird. Doch wie ist das japanische Bildungssystem überhaupt aufgebaut?



Schule, das war für mich immer Klausuren, Hausaufgaben und viel zu frühes Aufstehen, aber auch Zettelchen mit Freunden tauschen, in den Pausen den neusten Klatsch besprechen und sich immer mal wieder streiten und versöhnen. Meine Lehrer waren dabei für mich immer Lehrbeauftragte, die sich im Ernstfall auch mal mit einem zusammengesetzt haben und dann wieder an der Tafel standen. Manchen von ihnen hat man vertraut, andere respektiert, und bei einigen probiert, Grenzen zu überschreiten, doch am Ende des Tages waren sie es, die Noten vergaben, und damit für mich Respektspersonen.



Letzte große Etappe des Bildungsweges ist das Studium.
Das Einfache am Studium ist das tatsächliche Studieren.
Das Schwierige ist die Fächerwahl.
Einige Gedanken zur Zufälligkeit des Lebens und zur Studienwahl.